Nun, bald zwei Jahre nach Ausbruch der Pandemie stelle ich fest, dass die Solidarität zu Beginn der Krise verloren gegangen und einer zunehmenden Polarisierung Platz gemacht hat. Das Virus zeigt auf woran die Menschheit wirklich leidet:
Der Umgang mit Leben und Tod, mit Sicherheit und Freiheit; ein wissenschaftlich geprägtes Menschenbild und der Wunsch nach einer ganzheitlicheren Sichtweise auf das Leben; die zunehmende Ökonomisierung bis hin zum Gesundheitswesen mit den entsprechenden Konsequenzen; eine Globalisierung, die immer weniger Gewinner und immer mehr Verlierer hervorbringt; eine Umwelt, welche unter der Ausbeutung des Menschen leidet; das Spannungsfeld zwischen Individuum und Gemeinschaft; die Instrumentalisierung von Verunsicherung und Angst zu politischen Zwecken; der fehlende Konsens zu einer politischen Kultur – und dies in der Zwischenzeit längst nicht nur von rechter Seite.
Die Menschheit braucht nicht nur kleinere Korrekturen, wir brauchen in vielen Bereichen neue Ansätze auf der Grundlage eines ganzheitlichen Ansatzes zu dem was das Menschsein ausmacht.